Team – Von Kaffeetanten und Übermuttis

„Unser Team bemüht sich im Alltag intensiv darum, professionelle Arbeit zu machen und diesen Anspruch auch in aller Deutlichkeit zu artikulieren. Es tauchen in unserer Umgebung, beispielsweise den Eltern, immer wieder äußerst diffuse Meinungsbilder über unseren Beruf und die damit verbundenen Tätigkeiten auf. Woher kommt es, dass Erzieherinnen für viele die Kaffeetanten der Nation sind, die mit Kindern basteln, spielen und singen? Das erlebe ich anders: In einigen Entwicklungsgesprächen hatte ich den Eindruck, dass ich eine Art Übermutti für das Kind sein soll, die nur die Liebe zu den Kindern unter Aufgabe der eigenen Persönlichkeit kennt. – Übermutti, mein Eindruck ist, dass ich eher eine Super-Erziehungsberatungs-Konfliktschlichtungs-WiebekommeichmeinKindabendsinsBett-Nanny sein soll!“

Solche Gedanken schlummern sicherlich in jedem „pädagogischen Kopf“. Müssten Teams nicht etwas dagegen unternehmen? Wir sind alle ausgebildete Fachleute, Menschen mit Erfahrung, die engagiert und pflichtbewusst pädagogische Arbeit – ja – Bildungsarbeit leisten. Unser Interesse gilt den Kindern, den einzelnen Menschen. Pädagogische Fachleute suchen nicht die Lautstärke der großen Ereignisse. Sie erbringen ihren Beitrag zur positiven Entwicklung der Kinder, wünschen sich deren Glück und bringen sich in die Gesellschaft kulturell und menschlich ein. Warum wird das nicht so wertgeschätzt, wie sie es verdienen?

Einzelne pädagogische Fachleute und ganze Teams wünschen sich einerseits mehr Anerkennung, andererseits bewegen sie sich nur zögerlich aus ihrem Schneckenhaus heraus.

„Wenn ich nur daran denke, welche Diskussionen es gab, als das neue Eingewöhnungsmodell die Idee mit sich gebracht hat, Eltern tagelang an unserem Alltag teilhaben zu lassen. Die Argumente reichten von: Das will ich nicht, dass mir ständig jemand auf die Finger schaut!, bis zu: Das Kind kann sich ja dann gar nie lösen“ Und doch wurde unser eigenes, angepasstes Eingewöhnungsmodell zu einem Vorstoß.“

Eine Prozessbegleitung verhindert keine schwierigen Phasen. Sie macht eher Mut , in einem Team kooperativ, solidarisch, offen, klar, direkt und intensiv miteinander zu arbeiten. Individuell angepasste Methoden und die aktive Moderation der Teamgespräche erleichtern allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den fachlichen und persönlichen Austausch. Die gemeinsam ausgehandelten pädagogischen Ziele führen gleichzeitig zur Differenzierung und den pädagogischen Grundsätzen einer Gruppe von Profis in Kindertageseinrichtungen.